Siehe auch: flagsearch by "wwiidaggers.com" Fahnensuche aus Leidenschaft
15 Jahre Suche nach der
Seit mehr als 15 Jahren wird durch PSG-Oberst Rolf Wilmink und dem Herausgeber
des Plettenberg-Lexikon intensiv nach dem Verbleib mehrerer Schützenfahnen
geforscht. Die wurden im April/Mai 1945 von amerikanischen Soldaten als
Souvenir mitgenommen. Die langjährige Suche führte Rolf Wilmink sogar
zum Veteranentreffen der 75th Infanterie Division der US Army nach
Atlanta. Der vermutliche Aufenthaltsort der Fahnen ist inzwischen
gefunden, jedoch besteht wenig Hoffnung, sie tatsächlich wieder nach
Plettenberg zu holen. Hier die Geschichte der Fahnen und der Fahnensuche:
1840 richtete die „Plettenberger Schützengesellschaft von 1836 e.V.“
(Westfalen) an die Königin Elisabeth Ludovika von Preußen (die mit
ihrem Gatten Friedrich Wilhelm IV. in diesem Jahr auf den preußischen
Thron gelangt war) die Bitte um eine Fahne, "aus weißer Seide
gearbeitet, auf welcher auf der einen Seite in blauem Felde, mit
einem Kranz von Eichen(Ähren?)zweigen umgeben, das Wappen der Stadt,
daß die Gesellschaft angenommen hatte, und auf der anderen Seite
in weißem Grunde der Namenszug der Königin Elisabeth, überschwebt
von der landesherrlichen Krone, gestickt ist".
Mit Schreiben vom 18. Juni 1843 teilte der Legationsrat Sasse,
(Kabinettssekretär der Königin), mit, daß "er das Vergnügen habe,
die von Ihrer Majestät der Königin derselben Allergnädigst zum
Geschenk bestimmte Fahne im allerhöchsten Auftrage ergebenst zu
überreichen".
Am 8. Mai 1945 wurde diese Fahne beschlagnahmt von Angehörigen der
9th US-Army, XVI.(16). Korps (Generalmajor John B. Anderson)
75th Infantry Division, (289, 290, 291 Infantryregiment), Fifth Section of the General Staff
Official Allied Expeditionary Force, Military Government
Die 75. Div. war vom 20.04. bis 4.6.1945 in Plettenberg.
Das Goldene Buch der Stadt Weimar für 28.000 Dollar
Mitglieder der 75th. Inf. Div. waren:
Weiterhin waren im Raum Plettenberg am 12./13./14.April 1945 aktiv:
99th US-Inf.-Div., 393rd.US-Inf.Reg., vom III.Corps, 1. US-Army,
entlang des Flusses "Lenne" Richtung Altena sowie die 86th. US.Div.,
343 US-Infantrieregiment von Herscheid kommend (diese hatten aber mit der Fahne nichts zu tun).
Gesucht werden weitere Angaben, Texte, Fotos etc. zu Fahnen und
zur 75th. Inf. Div. in der Stadt Plettenberg, um weitere Ermittlungen
in den USA durchführen zu können. Die verschwundenen Gegenstände wurden registriert in der Datenbank www.lostart.de: http://www.lostart.de/nn_6154/Webs/DE/Datenbank/SucheSimpelErgebnis,param=SUCHE__ID_3D1428955.html Foto- und Filmankäufe beim Nationalarchiv in Washington, die Einschaltung von einem Rechercheur im Nationalarchiv sowie Ermittlungen in amerikanischen Datenbanken nach den Soldaten bzw. deren Nachkommen werden durch Spenden finanziert. (Sparkasse Plettenberg, BLZ. 45851020 Kto.71205900, Kennwort: Rolf G. Wilmink wg. Fahnensuche PSG)
Kontaktanschrift: Rolf G. Wilmink
Postf. 1652
D-58816 Plettenberg/Westfalen/Deutschland
Tel. ++49-2391-3945
Fax. ++49-2391-3706
Email: office@mkw-security.de
Internet: www.plbg.de/75th/fahne.htm
Geschichte der „Königin Elisabeth-Fahne“ der „Plettenberger Schützengesellschaft 1836 e.V.“ (noch nicht vollständig, Stand 21.04.2010)
Die Lieferung der Fahne geschah durch den Fuhrmann Teschmacher, Berlin, in der
Zeit von etwa drei Wochen, der besonders verpflichtet war, das kostbare Geschenk
"zu rechter Zeit und ohne Tadel" frei in Plettenberg abzuliefern. Angefertigt
worden war die Fahne von dem Kgl. Hochsticker E. Röhrich (Berlin), der schrieb:
Nach einem umfangreichen, besonders aufgestellten Wahlreglement wurde der Fähnrich
für die neue Fahne bestimmt, und der um die Schützenvereinssache hochverdiente
Bürger J. W. Haape ging aus der Wahl als der erste Träger der Königinfahne hervor.
Durch Trommelschlag und Böllerschießen wurden die Schützen damit bekannt gemacht,
als am 8. Juli 1843 die Fahne hier ankam. Ihre Einweihung geschah in feierlichster
Weise am Freitag, dem 21. Juli, in Gegenwart des Landrats von Holtzbrinck, Altena,
und der Mitglieder der städtischen Vertretungen und wurde am Vorabend durch
Böllerschießen, Antreten der Kompagnie auf dem Schützenplatze, Festakt auf dem
Maiplatze mit Festkonzert und großem Zapfenstreich usw. eingeleitet.
Der Tag der Fahnenweihe selbst war dann für die Schützen, die sich um 8 Uhr vor
der Wohnung des Hauptmanns Wiel versammelten, sowie für die ganze Bürgerschaft
ein Tag der Freude und des Dankes. Schon um 4 Uhr morgens wurde er durch
50 Böllerschüsse eingeleitet. Unter Vorantragen der alten Fahnen wurde die
Königinfahne in feierlichem Zug um 10 Uhr nach dem Schützenzelte durch die
ganze Kompagnie gebracht. Der Tisch, worauf sie gelegt wurde, war 15 Schritt
vom Eingange aufgestellt. Die Kompagnie stellte sich darum in Form eines
Hufeisens auf. Landrat und Magistrat, Stadtverordnete und der Vorstand
gruppierten sich rechts und links neben dem Tisch. Die Tambouren schlugen den
Wirbel, der älteste Offizier kommandierte: "Das Gewehr über!" und der Hauptmann
und Bürgermeister Wiel hielt darauf folgende herrliche Ansprache:
"Schützen! Eine schöne Feier - eine Feier, wie solche unser Städtchen
wahrscheinlich noch nicht gesehen hat, vereint uns heute in diesem Zelte.
Das huldreiche Geschenk unserer allergnädigsten Königin, die ersehnte
Fahne liegt vor uns und wird sich bald vor unseren Blicken enthüllen.
Sie - welche der Name der hohen Geberin bereits geweiht hat, soll Euch
heute feierlich übergeben werden. Ich bin von Euch zu Eurem Chef erwählt,
und ich halte es als solcher für meine Pflicht und zeitgemäß, einige
wenige schlichte Worte an Euch zu richten. Sie kommen aus einem echt
preußischen Herzen und sind an Markaner als echte Preußen gerichtet.
Seit langem besteht in unserem Vaterlande die Sitte, daß der Bürger und die mannhafte Jugend sich in der Handhabung der Waffen übten. Wenn andere Herrscher zagten, ihren Bürgern Waffen in die Hand zu geben, fürchtend, daß sie solche gegen sie selbst gebrauchen könnten, so wurde das Waffenspiel nicht allein unseren Vorfahren und uns gestattet, es fand auch alle mögliche Unterstützung von seiten unserer Landesherren, die der nie wankenden Treue und hingebenden Liebe ihrer Untertanen gewiß waren und die Überzeugung hatten, daß der durch dies Waffenspiel geweckte kriegerische Sinn bei der etwa nötig werdenden Verteidigung des Vaterlandes nur günstig sein musste.
Der mutige Sinn des preußischen Volkes, seine unerschütterliche Treue zu seinem angestammten Herrscher, seine aufopfernde Liebe für ihn, aber auch das feste Vertrauen, welches von je her zwischen Fürst und Volk bestanden hat und welches nie getäuscht worden ist, haben Großes bewirkt; das bezeugt die Geschichte Preußens, das zeigen die glorreichen Schlachten der älteren und neueren Zeit, die seine Söhne geschlagen haben, und solange das Gestirn "Friedrichssöhne" unter dieser Benennung am Himmelszelte glänzen wird - so lange wird Preußens Ruhm bestehen.
Wo es die Ehre des Vaterlandes galt, scharten sich seine Söhne auf den Ruf ihres Fürsten um des Vaterlandes Fahnen und zogen mit ihnen freudig und mutig dem Feinde entgegen, siegten oder starben, doch nie wankte des Preußen Mut, und oft - nur, wenn der letzte Mann sank, fiel die Fahne, das Heiligtum des Krieges, sein Palladium, welches ihm im Siege vorangeleuchtet hatte, in der Hand des Feindes, und sterbend noch verteidigte er das Banner und färbte es mit seinem Blute rot, welches ihm sein Fürst, es zu wahren, vertrauend übergeben hatte.
Die hier vor uns liegende Fahne, das Geschenk unserer Allergnädigsten Königin, wird fortan Euer Fest verherrlichen mehr verherrlichen, und in friedlichen Zeiten wird dies ihr Zweck sein, - doch wer möchte daran zweifeln, der die Gesinnung der stets treu erfundenen Markaner kennt, daß, wenn es je ein übermütiger Feind wagen sollte, in unsere friedlichen Gaue und Berge einzudringen, daß die Älteren unter Euch sich zur Verteidigung ihres Herdes und ihrer Kinder unter ihrem Schatten sammeln werden, indes Eure jüngeren Brüder zur Beschützung der heiligsten Güter der Freiheit und der Selbständigkeit des Vaterlandes freudig den Kriegsfahnen zueilen, um sich den alten gewohnten Preußenruhm zu erkämpfen und der Väter würdig zu werden. Wie dem Soldaten seine Fahne . . .
Quelle: S. 8 der Festschrift zur 100jähr. Jubelfeier der Plettenberger Schützengesellschaft
(erschienen 1936, Verfasser Rektor i. R. Ernst Weimann)
Königin-Fahne bei Brand stark beschädigt
|