Hermann Schantz - Strumpfweber und Besitzer der Bleierzgrube "Neu Glück"
Von Horst Hassel
Die Bleierzgrube "Neu Glück" wurde 1755 von Hermann Schantz gemutet.
Der aus Hilchenbach stammende Hermann "Hermannus" Schantz dürfte vor 1736 nach
Plettenberg gekommen sein, denn der damalige "Bürger und Tuchfabrikant"
heiratete am 29.08.1736 (ref.) in Plettenberg Anna Margarete Greve(n)
aus Altena (Tochter von Wilhelm Henrich Grefe und Cath. Marg. Ballot).
Vermutlich war er dem Verwandten Johann Eberhard Schantz aus Hilchenbach
gefolgt, der 1735, 10 Jahre nach dem verheerenden Stadtbrand, die Strumpfweberei
in Plettenberg eingeführt hatte.
Hermann Schantz legte am 18.02.1738 den Bürgereid ab, wohnte 1758
in der Schlossergasse im Hause Nr. 156. Aus der Ehe gingen 8 Kinder
hervor:
"Hermannus" Schantz starb an Wassersucht und wurde am 13.10.1769 beerdigt.
Der älteste Sohn Hermann Richard wurde Strumpffabrikant, heiratete im
Mai 1787 (vier Kinder), verstarb aber schon 7 Jahre später am 01.09.1794
an der Ruhr. Der zweitälteste Sohn Johan Christoph Henrich wurde ebenfalls
Strumpffabrikant, heiratete am 08.12.1785. Seine Frau starb "in den Wochen",
so dass er am 13.03.1787 ein zweites Mal heiratete. Aus dieser Ehe gingen
7 Kinder hervor. Hermann Schantz' Sohn Johan Friedrich Anton wurde
Wollarbeiter, heiratete am 21.0.8.1792 und hatte 3 Kinder.
1735 gesellte sich zum Tuchmacherhandwerk die Strumpfweberei, die
von dem aus Hilchenbach stammenden Johann Eberhard Schantz (*1706, beerdigt
22.05.1770 gemeinsam mit seiner am gleichen Tag beigesetzten Ehefrau Anna
Elisabeth Thomee [*um 1690]) eingeführt
wurde. Mit diesem Handwerk, das bald darauf dem Plettenberger Textilgewerbe
und damit der Zunft weiteren Auftrieb verlieh, befassten sich nach
und nach die ebenfalls aus dem Siegenschen stammenden Hermann Schantz
und Jobst Neuß... (Quelle: Plettenberg - Industriestadt im Märkischen Sauerland,
1962, hier: "Das Tuchmachergewerbe in Plettenberg", S. 153)
1738: Hermann Schantz legt am 18.02.1738 den Bürgereid ab.
1755: Hermann Schantz hat 1755 die Bleierzgrube "Neu Glück" gemutet, er stammte aus
Hilchenbach, legte am 18.02.1738 den Bürgeid in Plettenberg ab.
1758 ist im Verzeichnis der Haus- und Grundbesitzer in der Stadt Plettenberg
ein Hermann Schanz aufgeführt. Ihm gehörte das Haus Nr. 156 (siehe Karte). Es
dürfte sich um den Bergwerksbesitzer handeln.
1788 weist das "Verzeichnis der Bürger und Einwohner" vom 04.07.1788 einen
Christoph Schantz, wohnhaft im Haus Nr. 111, sowie einen Hermann Schantz,
wohnhaft im Haus Nr. 131, aus.
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